Von (realen) Menschen und Scheinwelten…

Wo spielt sich unser Leben ab?

Wir schleppen Vergangenheit mit uns und bauen auf die Zukunft.

Altlasten auf unseren Schultern setzen unseren Rücken zu, verursachen Schmerzen und einen gebückten Gang. Kaum habe ich mich von einer Last befreit, steht die nächste bereit.

Unser Alltag will, dass wir funktionieren, planen, vorsorgen – für das Leben, das einmal sein wird. Früher war es die Glückseligkeit des ewigen Lebens. Heute sind es die Rente, der nächste Urlaub, das Wochenende oder der Feierabend…

Was ist Gegenwart? Wie lange dauert sie?

„Werd ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! Du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen, / Dann will ich gern zugrunde gehn!“ Goethe, Faust I (1699-1702)

Gegenwart ist kein Stillstand, kein Verweilen im Hier und Jetzt. Gegenwart ist lebendig und braucht lebendige Gegenüber. Das klingt banal. Ist es auch. Dennoch fällt es mir schwer, die Gegenwart lebendig zu gestalten. Die Menschen, mit denen ich lebe, in ihrer widersprüchlichen Lebendigkeit anzunehmen – und das Gefühl zu haben, ebenso angenommen zu werden.

Kann etwas schöner sein, als Alltag, der zu lebendiger Gegenwart wird?
Work-Life-Balance heißt das Zauberwort. Doch auch hier steckt der Widerspruch von Arbeit und Leben schon im Begriff: Ein Widerspruch, der in der Gegenwart aufgehoben sein will.
Hier die Arbeit, da das Vergnügen? Was für ein Gegensatz!
Allgegenwärtige, von Lebendigkeit gefüllte Gegenwart ist eine Illusion. Gegenwart ist nicht immer lustig, locker und entspannt. Manchmal erfordert sie Mühe, manchmal tut sie weh.
Doch eine größere Illusion ist es, unserem realen Leben, den wirklichen Menschen um uns, eine Scheinwelt entgegenzusetzen. Ist sie utopischer Ausblick, könnte neues Leben in den Alltag kommen. Wird sie zur geträumten Alternative, in die wir uns zurückziehen und an der wir unsere Gegenwart messen, dann bleibt das Leben auf der Strecke.

Patschen und Werken…

Alles könnte so einfach sein. Die Zutaten finden sich in fast jeder Familie. Zumindest dann, wenn die Familie auch Familie genannt werden kann…

Die Rezeptur: Ein Mann, eine Frau, Kinder nach Wahl… Alles gut vermengen und in ausreichend Wohnraum reifen lassen.

Schon nach wenigen Monaten wächst ein buntes und fröhliches Miteinander, in dem sich alle lieb haben. Das Glück sprengt jeden Rahmen – was kann es schöneres geben?

Irgendwie muss in der Zubereitung etwas schief gegangen sein. Da ist dieser komische Beigeschmack von Eifersucht, der Angst zu kurz zu kommen. Meine Kinder, Deine Kinder…

Bunt ist die Welt, lustig auch. Aber das Patschen und Werken macht Arbeit. Richtig viel Arbeit.

Aufwärts

„Wie komm ich am besten den Berg hinan?“
Steig nur hinauf und denk nicht dran!

Kandel im November 2012

Aufräumen macht glücklich. Das rede ich mir zumindest gerne ein. Richtig ist, dass aufgeräumt zu haben und sich von neuem mit der Aufhebung der Ordnung zu beschäftigen mich zufriedener werden lässt. Vor allem dann, wenn die Unordnung sich über Schlafzimmer, Schreibtisch und Küche bis ins Innerste erstreckt und den produktiven Kräften den Ausblick raubt.

Auf einen Berg zu steigen, bringt Übersicht. Vielleicht auch die Einsicht, dass es bald wieder bergab geht?
Sei’s drum. Beim Aufräumen fiel mir das eingangs zitierte Wort Nietzsches aus der fröhlichen Wissenschaft ins Auge. Grund genug die nächsten Schritte zu tun. Mach’s einfach.

Schummeln bis das Ego wackelt…

„Im Grunde schummeln wir bis zu dem Punkt, der es uns erlaubt, das Selbstbild eines einigermaßen ehrlichen Menschen zu bewahren.“, meint der Sozialwissenschaftler Dan Ariely in „Die halbe Wahrheit ist die beste Lüge: Wie wir andere täuschen – und uns selbst am meisten“.

Eine erfrischende Rezension, die Lust darauf macht, das Buch zu lesen, habe ich heute morgen in Simone Jansons Berufebilderblog gelesen.

In der Beziehung zu anderen Menschen kommt neben dem Selbstbild, dem ich gerne positiv in die Augen blicke, noch ins Spiel, dass wenn zwei das selbe sehen, sie noch längst nicht das Gleiche erleben.

Eine Binsenweisheit? Mag sein. Viele Missverständisse, mangelndes Vertrauen und Ärger entsteht dennoch, wenn unser Blick auf das „Offensichtliche“ fällt.

Telekommunikationskommunikationsstörungsbehebung

Eines meiner geheimen Hobbies ist das Kommunizieren mit Telekommunikationsanbietern. Ein Gespräch mit dem „Kundenvertrieb“ und mir ist wieder bewußt wie die Kontingenz allen Seins sich in meinem Dasein spiegelt.

Unangefochtener Spitzenreiter unter den Anbietern bleibt die deutsche Telekom mit einem ausgeklügelten Telefonrouting, das uns Kunden trotz vieler Durchwahlen immer ganz gezielt an den falschen Ansprechpartner durchstellt. Fein säuberlich sind hier zwei Welten voneinander getrennt: die Geschäftskunden auf der einen, die Privatkunden auf der anderen Seite – und dazwischen erhebt sich eine Mauer, die zumindest mit den Mitteln der Telekommunikation nicht zu überwinden ist.

Für fortgeschrittene Hotlinejunkies bietet sich die Übung an, von einem Privatkundenanschluss aus anzurufen um einen Geschäftskundentarif zu buchen. Dass das nicht gehen darf, versteht sich von selbst. Dass der Kunde falsch zugeordnet sein kann, mag sein. Doch ändern könne nur das die – vom betreffenden Anschluß nicht erreichbare – Geschäftskundenberatung.

Ein Glück, dass Franz Kafka nicht im 21. Jahrhundert lebte. Sonst stünde statt Schloß und Process die Telekommunikations-Anschluß-Einheit und die Leitwegbestmmung im Regal, wohl verziert mit klangvollen englischen Namen.

Nicht schlecht allerdings auch vodafone. Nachdem meine Rechnung an die falsche Adresse verschickt wurde und ich im Shop um Korrektur der Anschrift bat und diese auch erhielt, hätte ich hellhörig werden müssen. Eine korrigierte Rechnung könne nämlich nur von der Kundenbetreuung (ich dachte, da war ich gerade) initiiert werden. Kulanterweise würde im Falle des vorliegenden Fehlers wahrscheinlich auch auf die Bearbeitungsgebühr verzichtet werden. Die Teilnehmeradresse wiederum möge ich doch online korrigieren.

In einem Gespräch, das ich todesmutig mit einer freundlichen Mitarbeiterin führte wurde mir dann schnell vermittelt, dass es natürlich nicht möglich sei, eine bereits gestellte Rechnung nachträglich zu korrigieren. Es könne zwar sein, dass das bei mir als Kleinunternehmer vorgesehen. Bei einem Konzern wie vodafone wäre das freilich nicht leistbar. Immerhin: knapp 24 Stunden später erhielt ich von einer anderen, nicht minder freundlichen Mitarbeiterin die Zusage, dass dies doch möglich sei.

Mal sehen, was kommt…

Urlaub in Spanien…

In der morgendlichen Zeitungslektüre gibt’s eine neue Geographielektion. Über Griechen und ihre Bevölkerung haben wir in den vergangenen Monaten viel gelesen. Auf nach Westen, wir fahren nach Spanien.

Dass schon seit Monaten regelmäßige Demonstrationen die Straßen der spanischen Städt füllen, kommt nur sporadisch über unsere Ticker. Dazu müssen schon Tomaten, Eier oder Steine fliegen. Was ist das auch für eine Bevölkerung, die dagegen auf die Straße geht, dass sie für die Profite zur Kasse gebeten wird, die einige wenige auf ihren Konten verbuchen durften.

Die Spanier sollen nun endlich ihre Banken sanieren damit die Gelder weiter fließen können. Schließlich brauchen die Märkte Verläßlichkeit.

erste Gehversuche

So! Jetzt hab ich‘ schon mal geschafft, die Kopfbilder der WordPress-Seiten durch eingene Bilder zu ersetzen. Da die meisten Bilder Schnappschüsse mit meinem Smartphone sind, aus denen dann noch Ausschnitte vergrößtert werden, lassen sie in der Schärfe teils ein wenig zu wünschen übrig.

Woher sollte ich auch wissen, dass ich die Bilder mal zum bloggen brauche…

was bewegt sich hier?

Im Moment noch nicht all zu viel. Mal sehen, was noch folgt.

Früher gab’s hier mal meine private Website mit ein paar Bildern meiner lieben Kinder. Als Datenschützer geht so etwas natürlich gar nicht. Im 21. Jahrhundert wird gebloggt.

Dem Datenschutz erweise ich mit dem Kraus-Zitat „Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben“ eine kleine Referenz, die recht gut ins private Konzept dieser Seite passt. Für Technik und andere meiner Berufungen wird hier nur wenig Platz sein.